>> Eine gute (Aus-)Bildung ist heutzutage elementar, um in der Berufswelt zu bestehen und um eventuell sogar seinen Traumjob zu finden.
Auf dieser Seite möchten wir unseren Usern nun fortlaufend Kölner Bildungseinrichtungen und Institutionen vorstellen, die für die Heranwachsenden durchaus wertvolle Tipps und Informationen rund um die Themen Schulabschluss, Berufsschule und berufliche Weiterbildung beinhalten. Wir beginnen in Köln-Zollstock, wo das Alfred-Müller-Armack-Berufskolleg ansässig ist.

Alfred-Müller-Armack-Berufskolleg

Auch Profisportler zu Gast

Statistisch betrachtet ist der Trend weiterhin unverkennbar. Viele Schüler streben heutzutage nach einem Abitur-Abschluss, den sie, nach ihrer und/oder der Meinung vieler Eltern, möglichst an einem Gymnasium erreichen sollten. Nur die wenigsten sind über hervorragende Optionen informiert. Eine hiervon ist das in Zollstock gelegene Alfred-Müller-Armack-Berufskolleg, in dem Schüler ebenso ihre Schullaufbahn mit dem Abitur beenden können. Doch das Berufskolleg bietet noch viel mehr. Wir haben uns dort einmal umgeschaut.

Große und moderne wie auch attraktive Gebäude fallen nach dem Betreten des Geländes an der Brüggener Straße sofort ins Auge. Diese sind von einer äußerst einladenden Grünfläche zum Entspannen wie auch für sportliche Betätigungen umgeben. „Sauber und aufgeräumt“ ist ein weiterer positiver Eindruck, der sich auch beim Rundgang über die Flure, die teilweise mit von Schülern erschaffenen Kunstwerken wie auch bereitgestellten Bildern einer namhaften Künstlerin aus dem Veedel gestaltet sind, auf den verschiedenen Ebenen fortsetzt. Moderne Klassenzimmer mit Medien und Lehrmitteln auf technisch hohem Niveau wirken einladend für jeden Heranwachsenden des 21. Jahrhunderts, der insbesondere mit Internet, Social Media und mobilen Empfangsgeräten groß geworden ist.

Nach mehrfacher Neuordnung des kaufmännischen Schulwesens im Verantwortungsbereich der Stadt Köln ist das kaufmännische Alfred-Müller-Armack-Berufskolleg (AMA-BK) seit 1972 eine zuständige Berufsschule für die Ausbildung bei Banken und in den vielfältigen Verkehrsberufen. „Unser Berufskolleg basiert auf drei Säulen: die erste Säule umfasst die duale Ausbildung, bei der die Schüler i.d.R. ein, zwei Tage in der Berufsschule und den Rest der Woche im Betrieb sind, die zweite den sogenannten vollzeitschulischen Bereich. Hierunter fallen das Wirtschaftsgymnasium mit dem Abschluss Abitur, die Höhere Handelsschule, mit dem Abschluss Fachabitur und die Handelsschule mit dem Erwerb der Fachoberschulreife. Die dritte Säule bildet die berufliche Weiterbildung. Studenten, die meistens mit der Ausbildung schon fertig sind und sich neben ihrem Berufsalltag weiterbilden, erwerben nach erfolgreichem Abschluss den Bachelor Professional. Folglich findet dieser Unterricht samstags oder abends bei uns statt“, erklärt Christine Tharra, seit rund anderthalb Jahren Schulleiterin am AMA-Berufskolleg, die zentralen Bausteine der schulischen Einrichtung.
Das Berufskolleg hat zudem ein besonderes Sportprofil, es ist NRW-Sportschule. „Von den vier Kölner NRW-Sportschulen sind wir jedoch das einzige Berufskolleg und haben somit schon ein Alleinstellungsmerkmal“, kann die 46-jährige gebürtige Paderbornerin zurecht mit Stolz ergänzen. Hiermit einher geht auch die Beschulung angehender Leistungssportler, bei der versucht wird, beide Karrieren (Profi- und Ausbildungskarriere) miteinander in Einklang zu bringen. „Während der Trainingszeiten oder Qualifizierungswettbewerbe sind die Sportler vom Unterricht freigestellt, können sich jedoch digital zum Unterricht hinzu schalten. Des Weiteren erhalten sie bei Bedarf Unterstützungsangebote oder Nachmittagsbetreuung.“ Das auf Kooperationen mit verschiedenen Kölner Vereinen wie auch dem Landes- oder Stadtsportbund basierende Konzept läuft erfolgreich, denn unter den Schülern befinden sich (angehende) Weltmeister in ihrer entsprechenden Sportart.

Seit dem vergangenen Schuljahr bietet das AMA-BK auch eine studienintegrierende Ausbildung (SiA NRW) an, womit es stadtweit ebenfalls konkurrenzlos ist. „Bei diesem Modell wird versucht, Studium und Ausbildung zu verzahnen. Innerhalb von vier Jahren hat man hierbei die Möglichkeit, an drei verschiedenen Standorten, das heißt an der Berufsschule, im Ausbildungsbetrieb und an der Fachhochschule, zwei Abschlüsse zu erreichen, d .h. den Bachelor Abschluss B.A. General Management und den Berufsabschluss Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistung .“

Hinsichtlich der einleitenden vermeintlichen Höherrangigkeit eines Gymnasiums-Abiturs betont Christine Tharra die Gleichwertigkeit zum Wirtschaftsgymnasium. „Das Abitur, was man bei uns erreicht, ist äquivalent mit dem Abi, was man an einem Gymnasium erwirbt. Obwohl wir hier ein Wirtschaftsgymnasium haben, kann man auch mit unserem Abschluss jeden Studiengang belegen und ist somit nicht auf die kaufmännischen oder wirtschaftlichen Fächer beschränkt.“
Attraktiv erscheint ferner die mögliche schulische Karriere binnen weniger Jahre. „Bei uns besteht die Möglichkeit, innerhalb von fünf Jahren von der Handelsschule bis zum Abitur zu gelangen. So kann man etwa mit einem Hauptschulabschluss nach der zehnten Klasse in der Handelsschule anfangen und diese mit Fachoberschulreife abschließen. Wer möchte, kann dann in die zweijährige höhere Handelsschule und dort das Fachabitur machen. Hiermit könnte dann gleich im zweiten Jahr des eigentlich dreijährigen Wirtschaftsgymnasiums eingestiegen werden.“

Alle 69 Klassenräume verfügen über die gleiche technische Ausstattung, zu der unter anderem ein Touch-Panel mit Windows-PC und ein kostenfreier Zugang zu „Office 365“ inklusive aller Anwendungen für alle Schüler und Lehrkräfte gehört. Aktuell gehören dem Berufskolleg rund 2.400 Schüler an, die von etwa 120 Pädagogen unterrichtet werden. „Wir könnten durchaus noch mehrere hundert weiterer Schüler aufnehmen, doch es existiert leider ein fehlender Nachwuchs an Auszubildenden. Eine Ausbildung erscheint seit mehreren Jahren vielen Schülern nicht sehr reizvoll“, bedauert Tharra.

Gleichwohl blickt die Schulleiterin, die bereits ihr Referendariat am Berufskolleg absolviert hat, selbstbewusst und mit Zuversicht auf das bisher Erreichte und den Status quo. „Ich schätze es jeden Tag aufs neue, so einen tollen Arbeitsplatz einschließlich toller moderner wie renovierter Räume inklusive Toilettenanlagen zu haben, wofür ich der Stadt Köln sehr dankbar bin. Allerdings sind es nicht nur die Äußerlichkeiten, die unsere Schule ausmachen, sondern meine Kollegen, die tagtäglich ihre Schüler bestmöglich unterstützen und auf eine erfolgreiche Zukunft vorbereiten. Ich bin stolz, ein großartiges und sehr engagiertes Kollegium an meiner Seite zu wissen.“