Ganz weit draussen vor Anker: Die MS Rodenkirchen am Rodenkirchener Leinpfad
Helmut Ammel und seine Ehefrau Elena Shlikhenmayer leben und arbeiten dort, wo andere Urlaub machen: Auf der MS Rodenkirchen, einem ehemaligen Braunkohleschlepper. Bei den beiden wird gepflegt geduzt – das schätzen die vielen Stammgäste, die sich am liebsten am Stammtisch oder auf der Terrasse niederlassen, wenn sie den 65 Meter langen Bootssteg überwunden haben. Dafür ist die MS auch das Schiff, das definitiv am weitesten auf dem Rhein liegt. Die vorbeifahrenden Schiffe kommen ganz nah, manchmal zu nah! Den einen oder anderen Schaden hätte es schonmal gegeben, meint Bootsmann Helmut. Wer auf der Terrasse sitzt, kann auf jeden Fall die Schiffe auf Tuchfühlung genießen und am späten Abend Richtung Innenstadt gewendet, dazu auch noch den Sonnenuntergang. Mehr Urlaub geht nicht.
Kulinarisch ist es bei Helmut und Elena eher bodenständig. Beliebt sind vor allem die verschiedenen Schnitzelvariationen. Dazu gibt es scharfe Soße oder eine mit Champignons und dazu natürlich Pommes und Salat. Für viele Besucher ist das Schiff wie ein zweites Wohnzimmer.
Es wird viel gefeiert und gelacht. Und viel Wodka getrunken. Das gehört sich für Russin Elena so, auch wenn der Wodka mittlerweile aus Polen kommt.
Das Interieur?
Ist eher rustikal. Vor 27 Jahren hat Ammel die Gastronomie übernommen, die seit 1964 genau an gleicher Stelle vor Anker liegt. Das meiste im Inneren wurde belassen, hier und da etwas umgebaut. Den hinteren Saal, der zum Feiern genutzt wird, schmückt ein originelles Piratenbild. Einen Sturm 2019 nutzten die beiden, um das Dach ein Stück anzuheben und neue Fenster einzusetzen. Das Innere wirkt damit jetzt definitiv freundlicher. Aber so ein paar alte Schmuckstücke, wie ein alter Kompass oder die Kette an der Bar – das muss auf jeden Fall bleiben.
Und die Preise?
Schnitzel gibt es ab 13,90 Euro. Ausserdem gibt es eine kleine Auswahl an Fisch oder Salaten wie den Bootshaus-Salat mit Thunfisch (11,40 Euro), Nudeln und diverse Folienkartoffeln. Kleine Brauhausgerichte wie Leberkäse, halver Hahn oder ein strammer Max kosten unter zehn Euro. Das Kölsch ist mit 1,80 Euro unschlagbar günstig und der kleine Wodka kostet 2 Euro. Aber wer hält sich schon mit einem 2cl-Glas auf?
Öffnungszeiten:
Täglich ist geöffnet, am Wochenende ab 12 Uhr, in der Woche ab 15 bis 23 Uhr.
MS Rodenkirchen
Rodenkirchener Leinpfad
0221 395184