© Stefan Dinter
Hans Schäfer
Der Held von Bern
Der Kölner eroberte den Ball vor dem entscheidenden 3:2 im WM-Finale 1954 gegen Ungarn. Er galt als einer der besten Linksaußen seiner Zeit und der größte Fußballer in der Geschichte des 1. FC Köln.
In Köln wurde er liebevoll „de Knoll“ genannt. Das heisst soviel wie Dickkopf oder mit Verlaub sturer Bock.
Hans Schäfer machte nämlich zeitlebens nur das, was er wollte und im Mittelpunkt wollte er nie stehen. Er gab nur ganz, ganz selten Interviews und es war schon ein Glücksfall ihn mal ans Handy zu bekommen. „Das ist mir dann doch zuviel geworden, es waren ja viele Empfänge und Anrufe und Wünsche, weshalb ich mich da auch rar mache überall.“
Aber in Vergessenheit ist er deshalb nie geraten. „Er war nie eingebildet, ein Wahnsinn dieser Mann. ‚Ne Legende. Der beste Fußballer, den Köln je auf dem Platz stehen hatte.“
Nie als Held gefühlt und an Wunder geglaubt
Als Sohn eines Frisörs wurde Johann Schäfer am 19. Oktober 1927 in Köln-Zollstock geboren. Schon der kleine Hans wollte nur eins: Fußball spielen! Und – naja – bescheidenen Worten…
„Der Fußball ist rund und jeder Tag ist anders.“
…hat der kölsche Jung stets große Taten folgen lassen.
„Schäfer nach innen geflankt, Kopfball, abgewehrt, aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen, Rahn schießt – Tor, Tor, Tor, Tor…“
Weltmeister ‚54, der Glanzpunkt seiner Karriere. Hans Schäfer fühlte sich aber nie als Held von Bern und er glaubte auch nicht an Wunder. Doch eins steht fest: Der Hans, der war…
„…zu seiner Zeit einer des besten Linksaußen der Welt.“
Und der erste deutsche Nationalspieler, der bei drei WM-Turnieren in Folge dabei war. 17 Jahre spielte er für einen, seinen Verein, den 1. FC Köln. Als Kapitän des Teams wurde er 1962 erstmals deutscher Meister: „Ich hatte schon selbst nicht mehr daran geglaubt, aber umso schöner war es ja, dass es dann doch noch geklappt hat.
„Hans Schäfer war 1. FC Köln und der 1. FC Köln war Hans Schäfer“
„Chance für den 1. FC Köln. Hans Schäfer schießt – Toor!“
Zwei Jahre später gewann er mit dem FC noch einmal die Meisterschaft in der neugegründeten Bundesliga – an der Seite des jungen Wolfgang Overath. „Hans Schäfer war 1. FC Köln und der 1. FC Köln war Hans Schäfer.“
Dem 1. FC Köln ist er immer treu geblieben. Bis zuletzt hat sich Hans Schäfer im Stadion in Müngersdorf die Spiele angeschaut. Sein größter Wunsch hat sich aber leider nicht erfüllt, Schäfer wollte mindestens 100 Jahre alt werden.
Quelle: deutschlandfunk.de