> Köln hat eine große Geschichte, und nicht selten werden Einheimische wie Touristen Augenzeugen von so mancher historischer Stätte. Beonders die zahlreichen Torbögen und Forts lohnen einen Besuch. Wir haben hier für Sie einige Vorschläge.
Mal ehrlich: Wer, außer den dort Wohnenden, kennt eigentlich den Kölner Stadtteil Mengenich? Vermutlich wohl die Wenigsten. Dabei sind viele Kölner vielleicht schon mal durch den Stadtteil geschlendert oder gefahren – vielleicht auch, weil sie als Ziel Ossendorf mit dem Butzweiler Hof oder dem im dortigen Stadtteil ansässigen modernen Arbeitsamt hatten.
Begibt man sich auf historische Spuren durch Mengenich, kann man nicht das hier noch vorhandene Zwischnwerk III b außer acht lassen. Das südlich des Nüssenberger Hofs gelegene Werk wurde von 1875 bis 1877 erbaut und ist das heute nördlichste erhaltene Festungsbauwerk des äußeren Kölner Festungsrings. Ursprünglich als Artilleriefort für vier Geschütze errichtet, wurde das ehemalige Fort in den 1890er Jahren zum Infanterie-Fort umgebaut, in dem rund 150 Soldaten stationiert waren. Da seinerzeit auf Modernisierungsmaßnahmen verzichtet wurde und bis auf die Schleifung der Anlage in den 1920er Jahren keine wesentlichen Veränderungen an der einstigen Wehranlage vorgenommen wurden, ist es bis heute in seinen wesentlichen Teilen im Ursprung erhalten geblieben. Nach der Entfestigung diente das Gelände zunächst als Grünfläche unter Beibehaltung der Glacisbepflanzung, bevor in den 1920er Jahren das Werk in eine Waldschule (mit Schulräumen unter freiem Himmel) für die Erholung und Bildung behinderter Kinder umfunktioniert wurde. Diese wurde bis nach dem zweiten Weltkrieg genutzt.
Heute dient das Gebäude als Lager- und Veranstaltungsort. Vom Areal sind die ehemalige Kaserne, ein Teil des südlichen Grabens und Flankengräben in veränderter Form erhalten geblieben.
(Ergänzende Informationen durch: www.koelner-festungsbauten.de)
Fort X (Neusser Wall)
Hinter dem Weinmuseum und somit in der Nähe der Nord-Süd-Fahrt, am Neusser Wall, befindet sich das Fort X, das vielen Kölnern auch durch diverse Veranstaltungen, etwa im Rahmen des „Sommer Köln“ mit den legendären Mitsingkonzerten, bekannt ist. Als nördlichstes Fort im inneren Festungsgürtel gehört es zu den ursprünglich elf um das linksrheinische Köln angelegten Festungsanlagen. Erbaut wurde das Fort von 1819 bis 1825 nach Plänen des Architekten Ernst Ludwig von Aster. Bis heute ist sein ursprüngliches Gesamtkonzept und die einzelnen Elemente noch gut zu erkennen.
Die Webseite der Stadt Köln informiert, dass der Friedensvertrag von Versailles vom 28. Juni 1919 den Abriss aller Festungen bis 50 Kilometer östlich des Rheins vor und Fort X wurde bereits seit 1912 nicht mehr seinem Zweck entsprechend genutzt. Durch einen Antrag auf Erhaltung von der Sprengung verschont, gestaltete Gartenbaudirektor Fritz Encke 1921 die Festung zu einem grünen Fort um und errichtete einen symmetrischen Rosengarten. Dessen Anlage geht maßgeblich auf den Rosenliebhaber und damaligen Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer zurück. Im Zweiten Weltkrieg wurde Fort X durch zwei Treffer beschädigt. Nach dem Krieg fanden ausgebombte Familien im Fort X eine Unterkunft.
Heute umfasst die hervorragend und nahezu im Urzustand erhaltene Anlage einen Park mit einer Gesamtfläche von annähernd 100 Hektar. Rund 2000 Rosen aus 40 verschiedenen Sorten verwandeln den Rosengarten, der von November bis April jedoch geschlossen ist, in ein einzigartiges Blütenmeer. Obwohl er auf den Mauern des Festungsbauwerks thront, ist er barrierefrei zu erreichen und wird gerne von Personen zur Beobachtung des Sonnenuntergangs aufgesucht.
Über die Jahrhunderte wurde die Torburg vielfältig genutzt. So war sie Festungsbau, Zollerhebungsstelle, Gerichtshaus und diente bis Ende des 19. Jahrhunderts auch als Gefängnis für Militärsträflinge. Nachdem die Burg den zweiten Weltkrieg annähernd gut überstanden hatte, wurden später Wehrgang, Dachausstiegsturm und Westturm restauriert respektive nachgebaut.
Die Eigelstein-Torburg, die auch an außergewöhnliche Ereignisse der Kölner Stadtgeschichte erinnert (etwa durch das Wrack des Rettungsbootes „Cöln“, das als Mahnmal für 379 Matrosen dient, die beim Untergang der »Cöln« 1914 während einer Seeschlacht vor Helgoland ihr Leben ließen), war auch Heimat des Stadt- und Kunstgewerbemuseums. Nach Sanierungsarbeiten in den 90er Jahren ist sie aktuell Wirkungsstätte der Offenen Jazz Haus Schule und präsentiert sich als dreigeschossiges Doppelturmtor.
Die Eigelstein-Torburg
Eine Reise ins Mittelalter begeht jeder Spaziergänger, der durch die Eigelstein-Torburg, ganz in der Nähe vom Ebertplatz und an den Eigelstein anschließend, schlendert. Die Torburg wurde als Teil der Stadtbefestigung in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts errichtet. Als nördlichstes von insgesamt zwölf Toren schützte sie die für Köln wichtige Hauptverkehrsader, die ehemalige römische Heerstraße nach Neuss und Xanten.
Über die Jahrhunderte wurde die Torburg vielfältig genutzt. So war sie Festungsbau, Zollerhebungsstelle, Gerichtshaus und diente bis Ende des 19. Jahrhunderts auch als Gefängnis für Militärsträflinge. Nachdem die Burg den zweiten Weltkrieg annähernd gut überstanden hatte, wurden später Wehrgang, Dachausstiegsturm und Westturm restauriert respektive nachgebaut.
Die Eigelstein-Torburg, die auch an außergewöhnliche Ereignisse der Kölner Stadtgeschichte erinnert (etwa durch das Wrack des Rettungsbootes „Cöln“, das als Mahnmal für 379 Matrosen dient, die beim Untergang der »Cöln« 1914 während einer Seeschlacht vor Helgoland ihr Leben ließen), war auch Heimat des Stadt- und Kunstgewerbemuseums. Nach Sanierungsarbeiten in den 90er Jahren ist sie aktuell Wirkungsstätte der Offenen Jazz Haus Schule und präsentiert sich als dreigeschossiges Doppelturmtor.
Das Fort X ist eines von vier rechtsrheinischen Forts, das Interessierte an der Straßenkreuzung Nohlenweg / Frankfurter Straße am südlichen Ende der Merheimer Heide vorfinden. Es wurde zwischen 1877 und 1880 erbaut und zählt mit 285 Metern Breite und 190 Metern Tiefe zu den mittelgroßen Bauten, wie sie auf der rechten Rheinseite ausschließlich vorkommen.
Das Fort weist in jedem Flügel des als Kehlkaserne genutzten Areals sechs Räume auf. Fort X ist jedoch nicht komplett symmetrisch aufgebaut. Zu einer Seite des mittig gelegenen Kaserneneingangs schließt sich eine Grabenwehr und im vorderen Teil eine Treppe an, die beide aus dem symmetrischen Grundriss fallen.
Wie andere Forts des äußeren Festungsrings musste auch das Fort X unmittelbar nach seiner Fertigstellung bereits wieder erneuert und modernisiert werden; daher wurden ein ein Meter dickes Sandpolster und eine Stampfbetonschicht aufgebracht sowie Wachtürme auf dem Schutzwall aufgestellt.
1921 und 1922 musste auch dieses Fort laut Versailler Vertrag geschleift werden. Direkt im Anschluss plante Stadtgartendirektor Fritz Encke (1861-1931), das Gelände als grünes Fort mit Volkswiese neu zu gestalten, dessen Realisierung bis 1927 erfolgte. Nachdem das Fort während des Zweiten Weltkriegs als Hauptbefehlsstelle für Luftschutzeinheiten genutzt wurde, wurden nach dem Krieg Notunterkünfte für Vertriebene und Ausgebombte eingerichtet.
Ab 1970 kümmerte sich das städtische Gartenamt und das Amt für Zivilschutz um das historische Gebäude mitsamt Areal. Nach zehn Jahren zogen Sportvereine in die Gebäude ein.
Erhalten sind bis heute die Kehlgrabenmauer, Flankengräben, Teile der Flankenwälle und ein Zugangsweg.
(Ergänzende Informationen durch: www.kuladig.de)
Zwischenwerk XIa (Herler Ring 176)
Da der Innere Festungsring Anfang des 19. Jahrhunderts aufgrund neuer Entwicklungen in der Rüstungsindustrie nicht mehr unüberwindbar und somit nicht mehr ausreichend war, entschied ddie Stadt, dem ersten einen zweiten Festungsring vorzulagern, den heutigen „Äußeren Festungsring“. Dieser zweite Ring schloss ein beinahe doppelt so großes Gebiet wie die mittelalterliche Stadtbefestigung ein.
Insgesamt gab es 23 Zwischenwerke im äußeren Festungsring. In der Regel hatte jedes Fort zwei Zwischenwerke, eins links und eins auf der rechten Seite. Als Bezeichnung erhielten die Zwischenwerke die Nummer des zugehörigen Forts mit der Ergänzung a oder b. Die vom Feind aus gesehenen Zwischenwerke links der Forts erhielten den Zusatz a, die rechts gelegenen den Zusatz b.
Das Zwischenwerk XIa zählt zu den 17 großen Zwischenwerken und wurde in den Jahren 1877-1879 am Herler Ring südlich der Bergisch Gladbacher Straße erbaut. Der Grundriss der großen Zwischenwerke entsprach einem Trapez, an dessen längster Seite von 160 Metern sich der Haupteingang befand. Die Tiefe der Anlage belief sich auf 60 Meter.
Bis auf die Kehlkaserne wurde auch dieses Zwischenwerk 1920 aufgrund der Festlegungen im Versailler Vertrag geschleift. Der städtische Gartenbaudirektor Fritz Encke plante eine Umgestaltung der Anlage in ein grünes Fort mit Sportanlage. Die Umsetzung der Pläne folgte kurz darauf und die Kehlkaserne erhielt einen Anbau, in dem eine Gaststätte untergebracht war.
Seit 1924 nutzt der Männerturnverein (MTV) Köln die Bauten als Vereinsheime und die Sportanlage als Trainingsgelände, die Gastronomie war bis 2011 regelmäßig besetzt. Heute sind beiderseits der Sportplätze Rückstände der Flankengräben und Wallanlagen erkennbar.
(Ergänzende Informationen durch: www.kuladig.de)
Fort XI (Piccoloministr. 1)
Das zwischen 1877 und 1881 errichtete Fort XI liegt an der Piccoloministraße und dem Mülheimer Ring und ist umgeben von den Zwischenwerken XIa und XIb sowie mehreren Infanterie-Stützpunkten. Schon sieben Jahre nach der Fertigstellung musste das Fort teilweise modernisiert und verstärkt werden. Dabei erhielt die Decke der Kehl-und Spitzenkaserne eine Verstärkung in Form eines Sandpolsters von einem Meter Dicke und einer Stampfbetonschicht von 1,20 Meter. Zudem wurde die Spitzkaponniere beseitigt und in die Kontrescarpe eine Spitzengrabenwehr installiert.
In den Jahren 1926 bis 1930 wurde das Fort XI vom damaligen städtischen Gartendirektor Fritz Encke zu einer Gartenanlage umgestaltet, die heute immer noch zu erahnen ist. Nach dem 2. Weltkrieg gaben sich mehrere Nutzer des Forts die Klinke in die Hand, wodurch das Fort belastet wurde und sukzessive verfiel. Erst Anfang der 1990er Jahre änderte sich die Situation, als das Gebäude für die Jugendarbeit hergerichtet wurde. Heute arbeitet der Kulturförderverein Fort XI e.V. an der Erhaltung und an der Denkmal erhaltenden Nutzung des Forts.
Der Hans-Abraham-Ochs-Weg ist vielen Heranwachsenden und auch ihren Eltern vorwiegend als beliebte Anlaufstelle für den Bauspielplatz bekannt, kurz und liebevoll „Baui“ genannt. Doch hier, an diesem heute für Spaß und gute Laune stehenden Platz, sind noch Teile eines Forts vorhanden, für die es sich lohnt, etwas in die Historie abzutauchen.
Zunächst als sogenannte „Rheinschanze“ um 1830 errichtet und mit einem massiven Reduit an der Rückseite des Festungswerks versehen („Kehlseite“), das bis heute noch existiert, erfolgte der Umbau zu einem Fort, dem heutigen Fort I, zwischen 1841 und 1847, dessen Gestaltung sich deutlich von den anderen Forts des inneren Verteidigungsringes abhebt. Das stattliche Bauwerk wird von vielen Kölnern als Fort wahrgenommen, obwohl es sich lediglich um einen Teil hiervon respektive seinem Vorgängerbau handelt. Rund 300 bis 400 Personen zählten zur Besatzung, die sich auf eine Bewehrung von 40 Geschützen verlassen konnte.
In den Jahren 1882 bis 1891 entstand die neue (innere) linksrheinische Umwallung, nachdem der äußere Festungsgürtel fertig gestellt war. Das Fort wurde in diese Umwallung integriert und trug anschließend den Namen „Erbgroßherzog Paul von Mecklenburg“.
1911 wurde das Fort als Festungswerk aufgegeben, da insbesondere die Reichweite und Durchschlagskraft moderner Waffen so weit fortgeschritten war, dass ein Fort oder eine Mauer keinen wirksamen Schutz mehr bieten konnten. Daher erarbeitete der damalige Gartendirektor der Stadt Köln, Fritz Encke, von 1914 bis 1916 einen Entwurf zur neuen Nutzung der Forts als Gartenanlage. Das Fort diente in seiner Geschichte indes auch als Mensa der Universität Köln, während des zweiten Weltkriegs als Flugabwehr auf dem Dach des Reduits, seit 1971 als Gebäude zur Nutzung durch das städtische Gartenamt und aktuell eben zusätzlich als Jugendzentrum.
Das gesamte Gelände ist als Bestandteil des inneren Kölner Grüngürtels unter der Bezeichnung „Friedenspark“ in der gärtnerischen Grundstruktur von Encke erhalten und wird als Park genutzt.
(Ergänzende Informationen durch: www.kuladig.de)
Zwischenwerk VIII b (Konrad-Adenauer-Straße)
Die nach der Pfarrei St. Severinus und am Chlodwigplatz gelegene Severins-Torburg, die der Kölner einfach „Vringspooz“ nennt, ist neben der Eigelstein-Torburg, der Ulrepforte und dem Hahnentor eine der erhaltenen früheren Stadttorbögen der mittelalterlichen Stadtmauer.
Nach der Schleifung der Stadtmauern 1881 beherbergte das Tor ein Naturkunde-, später ein Hygienemuseum und war während der NS-Zeit Heimat der Kölner Hitler-Jugend. 1979 wurde die Torburg zu einem Bürgerzentrum umgebaut. Fest verbunden ist die Severins-Torburg mit dem Karneval: So führt das Reiter-Korps Jan von Werth an Weiberfastnacht hier regelmäßig die Sage von „Jan un Griet“ auf; der Kölner Rosenmontagszug hat an der Severins-Torburg seit vielen Jahren seinen Startpunkt.
Seit 2005 ist die Torburg zudem offizielle „Trau-Stelle“ für angehende Ehepaare und nach dem Rathaus der zweitbeliebteste Ort der Stadt, sich verliebt das Ja-Wort zu schenken. Und noch eine Anekdote: Schräg gegenüber der Torburg wohnte einst der Kölner Sänger und BAP-Gründer Wolfgang Niedecken.
Die Severins-Torburg
Die nach der Pfarrei St. Severinus und am Chlodwigplatz gelegene Severins-Torburg, die der Kölner einfach „Vringspooz“ nennt, ist neben der Eigelstein-Torburg, der Ulrepforte und dem Hahnentor eine der erhaltenen früheren Stadttorbögen der mittelalterlichen Stadtmauer.
In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut, war die Severins-Torburg eines der Repräsentationstore Kölns während des Mittelalters, wo Adlige, Prinzen und Könige würdevoll empfangen und gefeiert wurden. Um das 15. Jahrhundert wurden dem Tor Geschützkammern hinzugefügt, später erfolgte eine Verkleinerung der Torpassage.
Nach der Schleifung der Stadtmauern 1881 beherbergte das Tor ein Naturkunde-, später ein Hygienemuseum und war während der NS-Zeit Heimat der Kölner Hitler-Jugend. 1979 wurde die Torburg zu einem Bürgerzentrum umgebaut. Fest verbunden ist die Severins-Torburg mit dem Karneval: So führt das Reiter-Korps Jan von Werth an Weiberfastnacht hier regelmäßig die Sage von „Jan un Griet“ auf; der Kölner Rosenmontagszug hat an der Severins-Torburg seit vielen Jahren seinen Startpunkt.
Seit 2005 ist die Torburg zudem offizielle „Trau-Stelle“ für angehende Ehepaare und nach dem Rathaus der zweitbeliebteste Ort der Stadt, sich verliebt das Ja-Wort zu schenken. Und noch eine Anekdote: Schräg gegenüber der Torburg wohnte einst der Kölner Sänger und BAP-Gründer Wolfgang Niedecken.
Wie bereits in der Rubrik „Mein Sportplatz im Veedel“ geschildert, bilden die Eichenkreuzanlage, Heimstätte des SC Blau-Weiß 06 Köln, und das Fort VI an der Ecke Gleueler Str./Militärringstraße eine wunderbare Symbiose. Nicht selten kommt es dabei vor, dass Historiker das einstige Fort bestaunen, während Fußballfans nebenan ein Heimspiel eines der zahlreichen Senioren- oder Jugendteams des Vereins besuchen. Ferner wird das Fort als Umkleidekabinen genutzt, was die Einheit zwischen Vergangenheit und Gegenwart perfektioniert.
Das Fort VI wurde im Rahmen des neuen Festungsgürtels im Jahr 1873 als erstes Werk errichtet und drei Jahre später fertiggestellt. Wie alle Festungen wurde auch das Fort VI als Artillerie-Fort mit infanteristischer Unterstützung konzipiert und gebaut. Die Einführung der sogenannten „Brisanzmunition“ machte eine Verstärkung der Kölner Festungen notwendig, doch konnte aus Kostengründen nur ein Teil der Kehlkasernen verstärkt werden. In einer nachfolgenden Modernisierungsmaßnahme wurden schließlich neue Bauteile wie Zwischenraumstreichen, Anschlussbatterien und Wachtürme in den besonders bedrohten Festungen eingebaut.
Das Fort VI gehörte zu den wenigen Festungen, die das gesamte Modernisierungsprogramm erhielten; zudem wurde es zu einem Infanterie-Fort umgebaut. Das bedeutete, dass die Geschützbettungen mit Ihren Traversen geräumt wurden, und stattdessen die Werksoberfläche des Forts Schützenauftritte zum Teil in betonierter Ausführung erhielt.
Nachdem Fort VI im Jahr 1921 gemäß des Versailler Vertrags geschleift wurde, wurden später in der entfestigten Kehlkaserne zwei Wohnungen eingerichtet und die Gesamtanlage zu einer Tageswaldschule mit Sportplätzen umgewandelt. Während des zweiten Weltkriegs wurden im Monument Notunterkünfte für ausgebombte Bürger eingerichtet. Wie erwähnt, nutzt das Sportamt der Stadt Köln aktuell die einstige Kaserne als Räumlichkeiten für Aktive (und Gäste) des SC Blau-Weiß 06 wie auch für andere Sportler.
(Ergänzende Informationen durch: www.koelner-festungsbauten.de)
Zwischenwerk Va (Belvederestr. 151)
In der naturbelassenen Umgebung von Müngersdorf und umgeben von Kleingartenvereinen sowie Sportplätzen des Sportparks Müngersdorf befindet sich das Zwischenwerk Va nördlich vom Haus Belvedere. Es wurde erbaut von 1875 bis 1877 und erfuhr alle notwendigen Verstärkungs- und Modernisierungsphasen erfahren. 1920/21 wurde das Werk teilgeschleift, doch die Kehlkaserne sowie die Flanken – und Kehlgräben mit Grabenstützmauern konnten bis heute erhalten werden.
Nach der Teilschleifung sahen die Planungen vor, das Werk als Erholungsstätte mit Volkswiese zu nutzen. Demzufolge wurde 1924 eine Waldschule angelegt, die im darauffolgenden Jahr eröffnet werden konnte. 1927/28 wurde das Areal um eine Spielwiese, einem Turn -und Sportplatz sowie Sandbecken nach einem Entwurf des Architekten Theodor Nußbaum erweitert. Nachdem das Werk bereits 1939 als Städtische Garten-Freiluftschule genutzt wurde, hat 1987 die Städtische Freiluft – und Arbeitsgartenschule hier ihre Heimat gefunden. Heute wird das Zwischenwerk als Freiluft – und Gartenschule, kurz „FreiLuGa“ bezeichnet.
Hier kann ein einmaliges Denkmal, nämlich das Rheintal von 1932 als geologisches Wandmodell, bestaunt werden. Das Wandprofil entspricht indes nicht mehr den heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen., da es den Wissensstand von vor 100 Jahren darstellt. Die geologische Wand steht seit 1980 unter Denkmalschutz. Im Jahr 2008 erfolgte eine behutsame Restaurierung. 2019 erhielt das FreiLuGa-Areal eine Auszeichnung innerhalb der UN-Dekade für Biologische Vielfalt.
Ein Gittertor und weitere Sicherheitsanlagen verhinderten den Zugang zum ohnehin gut getarnt liegenden Fort, wovon sich auch heute noch Besucher überzeugen können. Es besaß 13 Kasematten in seinen Flügeln, die als Pulvervorräte dienten.
Gelegentliche Führungen bietet die Bürgervereinigung Ehrenfeld an.
Fort IV (Freimersdorfer Weg 2)
Das ehemalige Fort IV in unmittelbarer Nähe des Sportplatzes des Telekom Post Sport-Klubs (TPSK) Köln am Freimersdorfer Weg gehörte mit elf weiteren Forts und 23 Zwischenwerken zur Gesamtanlage der Festung Köln. Erbaut zwischen 1874 und 1877 gilt es dank einer Breite von 330 Metern und einer Tiefe von 210 Metern als eines der größten Forts und bot Platz für rund 2500 kasernierte Soldaten.
Ein Gittertor und weitere Sicherheitsanlagen verhinderten den Zugang zum ohnehin gut getarnt liegenden Fort, wovon sich auch heute noch Besucher überzeugen können. Es besaß 13 Kasematten in seinen Flügeln, die als Pulvervorräte dienten.
Gelegentliche Führungen bietet die Bürgervereinigung Ehrenfeld an.
VEEDELLIEBEN e.V.
Verbund der Kölner Interessengemeinschaften
Hauptstraße 94
50996 Köln